Original geschrieben von nico
Also m.E. ist die Schrägzugbelastung doch ein solche, die im rechten Winkel zur Schraube erfolgt. Also so wie bei mir die Nach unten in den Rahmen gedrehten Schrauben beim Winchen belastet werden.

Bei Dübeln wird zum Beispiel die Schrägzugbelastung angegegeben, das ist das Gewicht (eines Bildes z.B.), die ein Dübel in der Wand aushält.

Also ist das doch das selbe, wie die von Dir genannte Scherbelastung, oder?
Wenn nicht, dann erklär doch mal für nicht-studierte den Unterschied zwischen Schrägzugbelastung und Scherbelastung.
Original geschrieben von Jens
kann dem jung nicht einer mal ne zeichnung machen?
So, Kinners, hier noch mal ein Link, der beim Googlen nach "Schrägzugbelastung" ganz oben auftaucht:
link mit Zeichnung

Hier sieht man (oder auch nicht), daß Schrägzug und Querzug nicht dasselbe sind. Schrägzug besteht aus Zug in Längsrichtung und einer Komponente in Querrichtung, aber nicht aus Querzug alleine.

Ich weiß nicht, wie der Schrägzug in der DIN für Schrauben definiert ist, aber ich denke, daß es nur um wenige Grad geht, vermutlich um mögliche Materialunebenheiten einzubeziehen oder so. Das sollte in der entsprechenden DIN stehen, aber ich habe keine Lust, für die Klärung der Frage 119€ an den Beuth-Verlag zu überweisen.

Zum Quer-/Schrägzug beim Dübel: daß die Angabe eines Querzugs bei Dübeln im Grunde Augenwischerei ist, sieht man auch schön in dem Link oben. Denn Querbelastungen scheren (schönes Wortspiel wink ) den Dübel garnicht, denn er gibt sie direkt als Druck an die Mauer weiter. Wenn nicht gerade mehrere Tonnen Gewicht den Plastikdübel zerquetschen, ist die mögliche Querbelastung theoretisch beliebig groß. Bei der Schraube, die im Dübel hängt, sieht das dann schon wieder anders aus, sie verbiegt sich irgendwann oder bricht.


Zu den 360°-Anschlagpunkten:
Wie Jens schon schrieb, ist ein M20-Gewinde schon mal eine ganz andere Welt als die M12-Schräubchen. Dazu kommt, daß, wie Azeh schrieb, die Gewinde bei richtiger Montage im Grunde NUR auf Zug belastet wird, NICHT auf Scherung. Durch die Zugkraft am Gewinde wird der Auflageteller des Anschlagpunktes fest auf die Montagefläche gepresst (google mal nach "Lochleibung", oder lies weiter oben). Die hierdurch entstehende Preßkraft bewirkt, daß Querkräfte NUR zwischen Auflageteller und der Montagefläche aufgenommen werden, nicht am Gewinde. Somit ist die Forderung "keine Querkräfte an der Schraube) wieder erfüllt.

Für die Winde hieße das, daß man die M12-Schräubchen genauso fest anziehen müßte wie die M20, daß sich die Köpfe wohl durch das Spritzgußgehäuse der Winde fressen würden. Sicher auch keine Option, oder?

So, und hiermit ziehe ich mich aus dieser Diskussion zurück. Mir persönlich ist es relativ egal, was wer an sein Auto schraubt, solange ich weit genug weg bin...


Grüße
DaPo


Fußball war doof, Fußball ist doof, Fußball bleibt doof.